Berufsmeisterschaft für Milchtechnologen

    Mit Engagement zum Meistertitel: Milch macht’s möglich

    Nach dem grossen Erfolg der ersten Berufsmeisterschaft für Milchtechnologen in der Ostschweiz im Jahr 2016, wird diese am 24. März 2017 im Berufs- und Weiterbildungszentrum Wil-Uzwil (BZWU) in Flawil zum zweiten Mal ausgetragen. Die 20 Kandidaten üben und lernen noch fleissig – am Freitag Morgen geht es dann rund: Die drei besten werden am Spätnachmittag erkoren und geehrt. Die Region Ostschweiz der Nachwuchsförderungsgruppen der Milchtechnologen hat damit für die Branche ein Pionierprojekt angestossen. In Zukunft soll die Berufsmeisterschaft auch in anderen Regionen sowie national durchgeführt werden.

    (Bilder: Iris Wirz c&p communications) Impressionen aus dem Berufsalltag eines Milchtechnologen

    Die Teilnahme an der Berufsmeisterschaft Ost ist für die angehenden Milchtechnologen eine gute Gelegenheit, ihre in der Lehre gesammelten Kenntnisse und Erfahrungen zu zeigen. Am eintägigen Wettbewerb teilnehmen können alle Lernenden aus der Region Ostschweiz im dritten Lehrjahr. Das Spektrum der Kandidatinnen und Kandidaten ist so breitgefächert wie ihre unterschiedlichen Lehrbetriebe. Diese sind oft sehr stark in den jeweiligen Ortschaften verankert und tragen durch die Herstellung lokaler Produkte wie typischer Käsesorten viel zur Identität der Regionen bei. Die Lernenden eint ihre Freude am Beruf Milchtechnologe. Dass der Lehrberuf für Swissness steht, hängt zuallererst mit dem Rohstoff Milch zusammen, den die angehenden Berufsleute in den 500 Käsereien und rund 20 führenden Industriebetrieben tagtäglich zu hochwertigen Lebensmitteln verarbeiten. Typisch für die Branche sind weiter eine hohe Technisierung und gute Zukunftsaussichten der Berufsleute.

    Technisches Verständnis, gute Kenntnisse der hygienischen Standards und ein Interesse an biologischen und chemischen Vorgängen sind wichtige Fähigkeiten der angehenden Milchtechnologen. Die Berufsmeisterschaft Ost ist für die Lernenden auch eine gute Vorbereitung auf die Lehrabschlussprüfung. Für die Ostschweizer Käsereien bietet die Berufsmeisterschaft eine gute Gelegenheit, um fähige Nachwuchstalente für die Zukunft zu gewinnen. Als besonders positive Merkmale der Branche gilt es, den OberstufenschülerInnen die vielen Weiterbildungsmöglichkeiten und die guten Aussichten auf dem Arbeitsmarkt zu vermitteln. Markus Züger, stellvertretender CEO der Züger Frischkäse AG möchte «neue junge Leute ansprechen und sie für einen Beruf begeistern, in dem man gute Zukunftsaussichten hat, ein Einkommen generieren und etwas für die Welt machen kann, indem man gute, gesunde und regionale Lebensmittel herstellt.»

    Die Auszubildenden sind das Aushängeschild der Milchbranche
    Über 20 Lernende aus den Kantonen Appenzell, Schwyz, St. Gallen, Thurgau, Zürich und Graubünden besuchen am Ausbildungszentrum in Flawil die Berufsschule. Sie bereiten sich in diesen Tagen auf die Berufsmeisterschaft Ost 2017 vor. Einige von ihnen standen schon von klein auf im Kontakt mit Milchberufen. Jonas Tobler aus Uznach half als Kind im Betrieb seines Onkels, Käselaiber zu wenden und Brettchen zu waschen. Das gefiel ihm so gut, dass er die Lehre als Milchtechnologe begann. Der körperliche Teil seiner Arbeit gefällt dem heute 18-jährigen Lernenden immer noch gut. Auch die Zukunftsaussichten als Milchtechnologe überzeugen ihn: «Die Menschheit braucht immer zu essen. Deshalb habe ich einen sicheren Beruf.» Sidonia Bärtsch aus Klosters, die ihre Lehre in Lichtensteig absolviert, wählte diese Ausbildung, weil es sie faszinierte, was man aus Milch alles herstellen kann. Jetzt ist sie eine Expertin im Bereich der Käseherstellung. In ihrem Lehrbetrieb werden 30 verschiedene Sorten produziert, darunter typische Lokalspezialitäten wie der so genannte «Mühlistein». Auch Fabian Huber aus Bernhardzell hat besonders viel Freude am Käsen. Er möchte in ein paar Jahren einen eigenen landwirtschaftlichen Betrieb führen.

    Wie aus Rohmilch qualitativ hochwertige Milchprodukte entstehen, erleben die lernenden Milchtechnologen täglich. Während einige der Lehrbetriebe besonders auf eine regionale Spezialität, eine besondere Käsesorte oder traditionsnahes Handwerk setzen, produzieren die grösseren Betriebe für den Schweizer Grosshandel. Philipp Gerber aus Dozwil freut sich, wenn er am Ende eines Arbeitstages das Ergebnis seiner Bemühungen sehen kann: «Wenn ich am Morgen komme, habe ich 2’000 Liter Naturjoghurt und wenn ich gehe habe ich drei Palette abgefülltes Himbeerjoghurt.» Spannend fände er auch die Arbeit in einer Schokoladenfabrik. Die vielfältigen Möglichkeiten, sich nach der Lehre als Milchtechnologe weiter zu entwickeln, werden von allen Teilnehmenden der Berufsmeisterschaft Ost sehr geschätzt. Michael Manser aus Bernhardzell überlegt sich, nach der Lehre eine Weiterbildung an der Molkereischule in Sursee zu machen. Luzia Grunder, Simo Ivancic und Simon Obrist durchliefen bei der Züger Frischkäse AG während der Lehre verschiedene Stationen der Produktion unterschiedlicher Frischkäse-Sorten. Der hochtechnisierte Betrieb bietet für ausgelernte Milchtechnologen Weiterbildungen im Laborbereich an. Auch Auslandsaufenthalte sind nach der Ausbildung eine Option, wie Ramon Lemmenmeier aus Schönholzerswilen erzählt. Er kann sich vorstellen, später einmal in Schweden oder Kanada zu arbeiten. Bevor die angehenden Milchtechnologen in Richtung ihrer persönlichen Zukunftspläne durchstarten können, müssen sie vor dem Sommer die Lehrabschlussprüfung bestehen. Die Teilnahme an der Berufsmeisterschaft Ost bietet den Lernenden eine gute Gelegenheit, sich schon einmal darauf vorzubereiten, indem sie den Stoff der Berufsschule repetieren und mit ihren Lehrmeistern offene praktische Fragen besprechen, um gut für den Wettbewerb gewappnet zu sein.

    pd

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